Meine Vogelzucht
  Wellensittiche
 






Herkunft
 Ursprünglich kommt der Wellensittich von Australien wo man ihn bis Heute noch antreffen kann. Sein Lebensraum ist die rote Sandwüste Australiens wo morgens die Temperaturen bereits auf 40° Celsius steigen und in der Nacht an die 0° Grenze herunter fallen. Den Temperaturunterschied überstehen die Wellensittiche jedoch ohne Probleme, in der Nacht drängen sie sich einfach dicht aneinander. Im Winter wenn es auch Tagsüber kälter wird, ziehen sie in wärmere Gegenden. Nach der Regenzeit findet man die Schwärme wo an die 2000 Tiere zählen können in den Steppen, wo dann sich riesige Grasflächen befinden. Der Lebensraum der Wellensittich liegt in einer Klimazone, was beinhaltet, das es keine regelmässigen Regenzeiten gibt. Es kann im Winter teilweise an vereinzelten Stellen Regen fallen, oder sogar bis zu einem Jahr gar kein Regen geben. In diesen Trockenzeiten, vermehren sich die Wellensittiche nicht, da das Futterangebot zur Aufzucht der Jungen nicht gewährleistet ist. Ausserhalb der Brutzeit, befinden sich die Schwärme auf Wanderschaft und Suche nach Wasser und Futter. Da Gummi- und Eukalyptusbäume durch ihre Löcher und Nischen hervorragend als Bruthöhlen dienen, bevorzugen sie zur Brut diese Regionen. Trotzdem die Wellensittiche monogam sind, benötigen sie die Gemeinschaft. Sie brüten in Freierwildbahn in Kolonien mit ca. 20 bis 60 Tiere. Die Gemeinschaft frisst, badet, trinkt, schläft zusammen und sogar die Gefiederpflege macht sie gemeinsam. Normalerweise lässt sich eine Schar auf einem Baum in der Nähe eines Wasserloches nieder. Wenn keine Brutzeit ist, wählt sich der Schwarm einen Baum aus und nutzt den als Schlafplatz. Die Bruthöhlen befinden sich nahe zusammen an einem Baum, Jeder weitere Brutbaum liegt in Hör- und Sichtweite zum andern Brutbaum. Am frühen Morgen und am späten Nachmittag verlassen die Wellensittiche ihren Schlafbaum um gemeinsam am Boden auf Futtersuche zu gehen. Sie suchen dann nach halbreifen Samen von Gräsern. Da sie sich während der Trockenzeit Hauptsächlich von trockenen Sämereien ernähren, suchen sie fast alle 3 Stunden ein Wasserloch auf. Dort stehen sie dann nahe beisammen teilweise bis zum Bauch im Wasser um zu trinken und zu baden. Wellensittiche nehmen auch Erde und kleinere Sandpartikel auf um sich mit Mineralien zu versorgen. Ebenfalls fressen sie kleinere Insekten um sich mit Eiweiss zu versorgen. Auch der Wellensittich hat natürliche Feinde, zu diesen zählen sich neben den Raubvögeln auch die Schlangen. Dazu kommen auch noch die Vogelarten wie zum Beispiel die Rauchschwalbe dazu. Mit denen kämpfen sie oftmals um die Nisthöhlen und nicht minder verlieren die Wellensittiche den Kampf. Als Tarnung dient den Wellensittichen neben der Schwarmbildung auch die Grüne Gefiederfarbe, dass im Laub der Bäume kaum zu erkennen ist. Die Gelben Zeichnungen wirken wie Reflektionen des Sonnenlichtes. Auf den Bäumen wird sofort wenn ein Feind gesichtet wurde, ein schriller Warnruf erklingen wo dann die ganze Schar zu einem hastigen Abflug veranlassen. Ebenfalls wird auch bei der Nahrungsaufnahme immer wieder Kontaktrufe von sich gegeben, damit ein jeder weiss wo die Mitglieder seiner  Schar sich befinden. In der Ruhepause ist immer ein leises Gezwitscher zu hören. Dies ist vor allem während der Abenddämmerung kurz vor dem Einschlafen. Wellensittiche können von einem Tag zum andern ihr Gebiet verlassen. Sie ziehen dann teilweise mehrere 100 Kilometer weiter, immer dahin wo es gerade regnet oder geregnet hat. Wellensittiche sind Nomaden und kehren nur per Zufall wieder an ein und denselben Ort zurück. Sie müssen sich keine Strecken merken wie die Zugvögel.
 
Um 1840 brachte ein englischer Naturforscher Wellensittiche mit nach England. Schnell waren sie bei der Feinen Englischen Gesellschaft die Attraktion. Da die Leute bereit waren viel Geld für diese kleinen Vögel zu bezahlen, witterten englische Seefahrer das grosse Geld und begannen sie zu tausenden zu fangen und nach Europa zu bringen. Nicht viele Wellensittiche überlebten diese qualvolle Reise, und die wenigen die es überlebten, blieben in der Menschenhand auch nicht lange am leben, Denn niemand wusste wie man diese Vögel ernähren und halten musste. Bald darauf verhängte die Australische Regierung ein Ausfuhrverbot für die Wellensittiche. Auch die Forschung begann die Wellensittiche genausten zu erforschen, sowie die Wissenschaftler die Wellensittiche der Klassen, Ordnung und Familie zuordneten.

Wellensittich-Stichworte


Aggression
Dieses Verhalten zeigen Wellensittiche bei Auseinandersetzungen untereinan-der, aber auch anderen Tieren und gelegentlich sogar dem Menschen gegenüber. Männchen drohen mit offenem Schnabel und halten sich den Rivalen vom Leibe, indem sie mit einem Fuß gegen dessen Brust treten. Weibchen beißen meist gleich.

Aufgehellte
Vögel, denen durch Mutation fast alle Melanine verloren gegangen sind.

Blutauffrischung
Wenn fremde Vögel in einen Zuchtstamm eingekreuzt werden, spricht man von Blutauffrischung. Diese kann negative Auswirkungen haben, wird aber bei auftretenden Inzuchtdepres-sionen - Verschlechterungen des Erbguts im Stamm - notwendig.

Brutfleck
Beim Weibchen in der Mitte des Bauches befindliche Region mit besonders vielen Blutgefäßen, die sich mit Be-ginn der Brutdauer verdickt und erwärmt. Durch Kontakt mit dem Brut-fleck werden die Eier auf die zur Entwicklung der Embryonen erforderliche Temperatur von ca. 36,5 ' C gebracht.

Bürzeldrüse
Sie befindet sich am unteren Ende des Rückens oberhalb des Schwanzansatzes und produziert das Bürzelfett, das das Gefieder glatt und Wasser abstoßend macht. Während die Bürzeldrü-se bei manchen Papageien verkümmert ist, dient die des Wellensittichs dem Vogel in geringem Maße zur Gefiederpflege mit dem eingefetteten Schnabel.

Domestiziert
Eine Tierart, die seit Generationen von Menschen gezüchtet und in ihrer Farbe und Form gegenüber der wilden Erscheinungsform verändert wurde.

Dominant
Eine Erbeigenschaft, die sich stets sichtbar weitervererbt und alle anderen Erbfaktoren überdeckt. Hier geht es vor allem um die Farben des Wellensittichs.

Doppelfaktor
Wenn von beiden Eltern der gleiche Faktor vererbt wird.

Dunen
Die ersten, wolligen Federn bei Nestlingen und das Untergefieder erwachsener Vögel.

Dunkelfaktor
Eine erblich bedingte Eigenschaft, die in einfacher Form den Farbton des Gefieders um eine Stufe dunkler erscheinen lässt, in doppelter Form um zwei Stufen, zum Beispiel von Hellgrün zu Dunkelgrün und schließlich zu Olivgrün.

Einfachfaktor
Wenn in den Genen ein bestimmter (Farb-) Faktor nur von einem Elternteil ererbt wird.

Ektoparasiten
Am Äußeren des Vogels befindliche Schmarotzer, etwa Federlinge und Milben.

Embryo
Der im Ei heranwachsende Vogel.

Endoparasiten
Im Innern des Vogels befindliche Schmarotzer, etwa Würmer.

Eumelanine
Dieses sind stäbchenförmige Farbkörner von Braun bis Schwarz, die in den Federzellen eingelagert werden.

Featherduster
Wellensittiche, bei denen überlanges Federwachstum zu beobachten ist.

Fettfarbe
Gelbe Grundfarbe, die der Vogel durch Aufnahme von Karotinoiden bildet. Bei Papageien und Sittichen wird das Gelb Psittacin genannt.

Flugfedern
Schwingen und Schwanz eines Vogels.

Gene
In den Chromosomen (Erbgutträgern) befindliche, kleine Körper mit den Erbfaktoren.

Geschlechtsgebunden
Eine rezessive Vererbungsweise, bei der das betreffende Gen in den Geschlechtschromosomen sitzt. Diese Art der Vererbung wird bei den Vögeln von der Mutter auf die Söhne weitervererbt.

Grundfarbe
Weiß und gelb, an die alle anderen Farben angesetzt sind.

Habitus
Äußeres Erscheinungsbild eines Einzelvogels oder eines bestimmten Farbschlags.

Harlekine
in Dänemark zuerst aufgetretene rezessive Schecken mit unregelmäßiger und bunter Zeichnung

Intermediär
Ein Zwischenglied bildend, bei der Vererbung etwa der dunkelgrüne Wellensittich aus der Verpaarung von Hellgrün mit Olivgrün hervorgeht.

Inzucht
Die Verpaarung von Vögeln naher Blutsverwandtschaft.

Karotinoide
Fettlösliche Farbstoffe von Gelb bis Rot, die mit der Nahrung aufgenommen und vom Vogel in die Federn eingelagert werden.

Keratin
Kernsubstanz des Horns von Schnabel, Wachshaut, Krallen, Schuppen der Füße, aber auch der Federn.

Kloake
Gemeinsamer Ausgang von Darm, Harnleitern und Geschlechtsorganen bei Vögeln.

Kondition
Allgemeiner körperlicher Zustand eines Vogels sowie die Beschaffenheit seines Gefieders.

Kopulation
Begattung, Paarung.

Letalfaktor
Wenn ein bestimmter Erbfaktor (etwa der Haubenfaktor), von beiden Eltern auf die Jungen übertragen wird, also in doppelter Form auftritt, schließt das deren Lebensfähigkeit aus. Sie sterben vor dem Schlüpfen im Ei oder in den ersten Lebenstagen.

Linienzucht
Diese Zuchtmethode wird von den meisten Schauwellensittich-Züchtern angewandt. Es wird ein Stamm aufgebaut und innerhalb dieses Stammes Linienzucht betrieben. Durch Selektion und möglichst geringe Inzucht kann die Linienzucht über lange Zeit ohne "Blutauffrischung" betrieben werden.

Lipochrome
Fettlösliche Farbstoffe, die in Form von Karotinoiden mit der Nahrung aufgenommen werden (siehe auch Karotinoide und Fettfarbe). Beim Wellensittich wird es in das Psittacin genannte Gelb umgewandelt.

Lutino
Wie Albinos haben sie rote Augen und eine rosige Wachshaut, die gelbe Grundfarbe in der Rindenschicht der Federzellen bleibt jedoch erhalten.

Mauser
Periodische Erneuerung des Vogelgefieders.

Melanine
Alle unlöslichen Dunkelfarbstoffe von Gelbbraun (Beige) bis Schwarz (siehe auch Eumelanine und Phaeomelanine).

Mutation
Sprunghaft auftretende, erbliche Veränderung von Faktoren.

Phänotyp
Das Erscheinungsbild eines Lebewesens, im Gegensatz zum Genotyp, der Summe der - sichtbaren oder unsichtbaren - Erbanlagen.

Phaeomelanine
Die rundlichen Farbkörner von Gelbbraun (Beige) bis (Rot-)braun, die in den Federzellen eingelagert sind.

Pigmente
Sämtliche Farbstoffe, die in oder auf den Federzellen abgelagert werden, also das Psittacin und die Melanine im Gegensatz zu den Strukturfarben, die sich durch Lichtbrechung in den Zellen ergeben.

Psittacin
Die Fettfarbe der Papageienvögel.

Puderdunen
Unter anderem bei Papageien und somit auch beim Wellensittich (in geringerem Maße) vorhandene Dunen, die ständig wachsen und sich an den Enden zu Puder zerreiben. Der entstehende Federstaub dient der Gefiederpflege, kann aber bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen.

Reinerbig
Ein Vogel, der Erbfaktoren für nur eine Farbe trägt.

Rezessiv
Gegenüber dominanten Erbfaktoren zurücktretende Erbeigenschaften, die unsichtbar weitervererbt werden können und erst dann sichtbar auftreten, wenn beide Elternvögel die gleichen rezessiven Eigenschaften spalterbig in sich tragen.

Schecken
Ein Teilausfall von Melaninen lässt bei diesen Wellensittichen helle Gefiederpartien entstehen. Es gibt mehrere unterschiedliche Scheckenformen beim Wellensittich, die dominant oder rezessiv vererben.

Spalterbig
Ein Vogel ist spalterbig, wenn er einen oder mehrere Erbfaktoren (rezessiv oder geschlechtsgebunden) verdeckt in seiner Erbmasse trägt.

Stockmauser
Eine beim Wellensittich zum Teil naturbedingte, jedoch auch durch negative äußere Einflüsse oder durch Stoffwechselschwierigkeiten nicht zügig durchgeführte, sondern ins Stocken geratene Mauser.

Strukturfarben
Farben, die durch bestimmte Strukturen und Melanineinlagerung in den Federzellen sowie durch die Lichtbrechung auf ihnen entstehen. Das Blau des Wellensittichs ist eine Strukturfarbe, ebenso der Opalfaktor (vgl. Pigmente).

Symmetrische Schecken
Vögel, die auf beiden Körperseiten die gleichen Scheckenzeichnungen tragen.

Zuchtstamm
Eine Anzahl mehr oder weniger eng miteinander verwandter Vögel eines Züchters mit wünschenswerten Eigenschaften. Mit einem solchen Stamm wird Linien- und/oder Selektionszucht betrieben.

 
 
   
 
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